Gestaltgesetze sind Verallgemeinerungen von Funktionsweisen der menschlichen Wahrnehmung. Sie beschreiben mit welchen Effekten Gestaltungselemente wahrgenommen werden.
Die Umsetzung der Gestaltgesetze führt zu einer optimalen Wahrnehmbarkeit der präsentierten Informationen. Es können auch bewusst manipulierte Aussagen bezweckt werden. Die Aufnahme-, Reaktions- und Entscheidungsgeschwindigkeit des Betrachters wird gesteigert.
Gesetz der einfachen Gestalt (Gesetz der Prägnanz)
Das Element wird so wahrgenommen, dass das Ergebnis eine einfache Form darstellt (Kreis, Dreieck, Rechteck, Quadrat, …)
Gesetz der Nähe
Nah beieinander liegende Elemente werden als geschlossen/zusammengehörig wahrgenommen. Die Grenze der Gruppe ist dort, wo der Abstand am größten ist.
Gesetz der Gleichheit/Ähnlichkeit
Objekte mit ähnlichen Eigenschaften werden als zusammengehörige Gruppe wahrgenommen und heben sich dadurch vom Hintergrund ab.
Gesetz der Geschlossenheit
Geschlossene Flächen werden als Einheit wahrgenommen. Rahmen bilden Begrenzung des Wahrnehmungsfeldes, dadurch wirken Elemente zusammengehörig. Das Wahrnehmungssystem tendiert dazu, unvollständige Dinge zu Vervollständigen.
Gesetz der Erfahrung/Erwartung
Wahrnehmen ist auch Wiedererkennen. Bekannte Formen könne auch bei starker Transformation erkannt werden.
Gesetz der Konstanz
Objekte werden in ihrer Form, Größe und Farbe immer in ihrem Umfeld wahrgenommen.
Figur-Grund-Trennung (Segmentierung)
Ein Element sollte sich in Form, Farbe oder Struktur von seinem Hintergrund optisch unterscheiden. Der Hintergrund sollte nicht dominieren. Dies erreicht man durch Struktur, Schraffur, Kontur und Textur.
Gesetz der Symmetrie
Symmetrisch zueinander angeordnete Elemente werden als zusammengehörig erfasst. Symmetrische Figuren werden als vordergründig wahrgenommen. Asymmetrische Strukturen wirken hingegen als hintergründig.
Gesetz der Kontinuität
Objekte werden zeitlich aufeinander bezogen. Daraus entsteht der Eindruck einer Bewegung (Video).